Verarbeitung Feuerfester Beton
Der Beton kommt aus dem Hochofenbau und wird dort für die Auskleidung von Hochöfen und das Schmelzen von Stahl verwendet. Ich beziehe das Material direkt vom Hersteller. Der Beton ist nicht zu vergleichen mit Schamottemörtel den man z.B. im Baumarkt zu kaufen bekommt.
Die Temperaturbeständigkeit von normalen im Handel erhältlichen Schamottemörteln reicht bei weitem nicht für den Betrieb von Gas Schmiedeöfen aus in denen Temperaturen von mehr als 1300°C erreicht werden.
Gasessen 11kg und 5 Kg fertig gebaut

Auf dem Bild sind die 11Kg und die 5Kg Gasesse fertig gebaut zu sehen.
Sie haben Interesse an einer Gasesse?
Senden Sie mir eine Mail über das Kontaktformular
In der Gas Esse dient er als Auskleidung, sowie Wärmespeichermedium für den Ofen um eine konstante Temperatur in der Esse beim Schmieden und Feuerschweißen zu halten. Der Auftrag sollte ab ca. 1cm bis ca. 2cm Wandstärke betragen um eine ausreichende Speicherfähigkeit zu gewährleisten. Er dient gleichzeitig auch als Schutz für die isolierende Keramikfaserwolle. Auf die Auskleidung der Esse mit dem Beton sollte auf keinen Fall verzichtet werden.
Die Speicherwirkung des Betons bedeutet einen signifikanten Vorteil im Vergleich zur nur mit Keramikfaserwolle ausgekleideten Esse. Feuerfester Beton eignet sich auch als Kleber/ Mörtel zum verkleben von Steinen oder Keramikfasern. Er ist recht beständig gegen Flussmittel (Borax) wenn er in ausreichender Stärke (1-2 cm) aufgetragen wird. Die Beschichtung mit speziellen Coatings erhöht nochmals die Beständigkeit gegen Borax. (diese Beschichtungen werde ich demnächst mit anbieten können). Dickere Schichten als ca. 2 cm bedeuten zwar eine größere Speicherwirkung aber im Gegenzug auch eine deutlich längere Aufheizphase welche den Vorteil der höheren Speicherwirkung wieder zunichte macht.
Gasessen im Bau

Angemischt wird Feuerfester Beton mit ca. 5-6 Litern Wasser auf 25 kg. Bei 10 kg sind es entsprechend 2-3 Liter. Bei geringeren Mengen muss die Wasserzugabe angepasst werden.Es ist jedoch auch möglich den Beton dünner anzumischen bis hin zur flüssigen Schlämme oder in recht trocken anzusetzten wie z.B. einen Estrichbeton. Die Mehrzugabe von Wasser verlängert etwas die Abbindezeit, die Minderzugabe verkürzt diese. Feuerfester Beton ist bei normaler Wasserzugabe ca. 10 bis 15 Minuten verarbeitbar.
Dies hängt jedoch stark von der Umgebungstemperatur ab. Nach dem Ausmörteln muss er sehr gut durchtrocknen. Je nach Temperatur mehrere Tage (bis zu 1-2 Wochen und mehr). Danach vorsichtig anbrennen. Bei Dampfaustritt sofort aufhören und abschalten. Neu beginnen sobald kein Dampf mehr austritt. Das muss solange wiederholt werden bis sich kein Dampf mehr bildet. Danach vorsichtigst die Temperatur erhöhen.
Wie wird die Gasesse gebaut ? Wie wird die Keramikfasermatte eingebracht ? wie wird der Feuerbeton verarbeitet ? Welche Werkzeuge brauche ich dazu ?
Lesen Sie hier die mehrteilige Baudoku der Gasesse. Hier gibt es einen ergänzenden Artikel dazu.
Keramikfaserwolle | Keramikfasermatte
biolöslich mit einer Schmelztemperatur >1500°C
Keramikfaserwolle:
0,85m x 0,6m entspricht 1/2m²
Dicke 1 Zoll (25,4mm)
Rohdichte 128kg/m³
-zum Auskleiden von Gasschmiedeöfen
-zur Isolation von Hochtemperaturöfen ( Härteöfen )
-Isolierung eines Pizzaofens oder Steinbackofens
-zum Bau von Wärmeboxen und mehr
-Temperaturklasse bis ca. 1200 ° C und mehr
-Schmelztemperatur >1500°C
-Verarbeitung nur mit geeigneter Atemmaske
-Die Wolle sollte gegen mechanische Beschädigung geschützt werden, am besten mit Feuerfest-Beton
-Keramikfaserwolle bzw. Keramikfasermatte sind Bezeichnungnen für das gleiche Material.
Diese Keramikfaserwolle nutze ich zum Bau und Auskleiden meiner Gasessen. Im Normalfall baue ich eine Gasesse auf Basis einer 11Kg oder 5Kg Gasflasche auf.
Die Flasche wird als Gehäuse umgebaut. Dann kommt als erstes der Einbau der Keramikfaserwolle, welche ich in Segmente schneide und in das Gehäuse einfüge.
Die Matte besitzt eine gute Eigenstabilität, weshalb ich auf das Verkleben mit der Gehäusewandung verzichten kann. Sie wird eingepasst und gut angedrückt. Das ist völlig ausreichend für einen guten Halt in der Gasesse. Ich verbaue in der Regel 2 Lagen der Keramikfaserwolle im Gehäuse. Dadurch erreiche ich eine gute Isolierung was eine schnelle Aufheizung ermöglicht.
Nach dem Einbau der Isolierung kleide ich die Esse mit dem Feuerbeton welcher auch hier im Shop erhältlich ist aus. Den Beton trage ich ca. 1-2 cm stark auf. Diese Schichtstärke bringt eine gute Stabilität der Wandung, ermöglicht gleichzeitig aber noch eine schnelle Aufheizung auf Feuerscheißtemperatur in ca. 10-20 Minuten.
Nach dem Ausmörteln muss der Feuerbeton abbinden und gut durchtrocknen bevor die Esse das erste mal angefeuert werden kann. Das Durchtrocknen des Betonmantels ist extrem wichtig. Auf keinen Fall darf hier zu früh angefeuert werden. Ich trockne die Gasesse nach dem Abbinden normalerweise in einem großen Tonbrennofen bei Temperaturen bis an die 500°C. Damit ist gewährleistet das das nachfolgende Anbrennen ohne Probleme erfolgen kann.