Das Einbringen z.B. in ein Gehäuse für eine Gasesse kann in Segmenten erfolgen.
Für den Umfang schneide ich 3 gleich große Segmente zurecht. Diese bringe ich in das Gehäuse ein und drücke sie gut an.
Die Länge wähle ich ca. 4-5cm kleiner als die Länge des Gehäuses um einen stabilen Übergang des Betonmantels zum Gehäuse zu erhalten.
Die Trennstellen sollten gut zusammengedrückt werden. Bei mehreren Lagen sollten die Lagen versetzt eingebracht werden, um eine Überlappung der Stöße zu erreichen. Kleine Lücken können mit zurechtgeschnittenen Stücken ausgestopft werden.
Nach dem Einbringen die Wolle gut andrücken.
Die Matte besitzt eine gute Eigenstabilität, weshalb ich auf das Verkleben mit der Gehäusewandung verzichten kann.
Sie wird eingepasst und gut angedrückt. Das ist völlig ausreichend für einen guten Halt in der Gasesse.
Ich verbaue in der Regel 2 Lagen der Keramikfaserwolle im Gehäuse. Dadurch erreiche ich eine gute Isolierung was eine schnelle Aufheizung ermöglicht.
die Keramikfasermatte im Gehäuse
Vor dem Auskleiden mit Feuerbeton kann die Wolle angefeuchtet werden um eine bessere Verbindung bzw. Haftung mit dem Beton zu erreichen.
Die Wolle ist biolöslich abbaubar, trotzdem ist das Tragen eines Atemschutzes auf jeden Fall ratsam!
Rechts oben ist das Aufnahmerohr für den Brenner zu erkennen.
Die Öffnung für den Brenner schneide ich entweder vor dem Einpassen der Keramikfasermatte in das Segment oder ich trenne die Matte beim einfügen auf. Beides funktioniert.
Ausmörteln der Gasesse mit Feuerbeton
Zum Ausmörteln einer 11KG Gasesse benötige ich ca. 10 bis 12 Kg des Feuerbetons.
Die Verarbeitungszeit liegt je nach Umgebungstemperatur bei 5 bis 10 Minuten.
Danach beginnt der Beton abzubinden.
Die nachträgliche Wasser Zugabe macht den Feuerbeton zwar wieder geschmeidiger, verzögert aber das Abbinden und Aushärten sehr. Deshalb mische ich nur soviel an wie ich in ca. 5 Minuten verarbeiten kann.
Die 10 bis 12 Kg mische ich in 2 oder 3 Teilmengen nacheinander an. Die Konsistenz sollte die eines Putz, bzw. Mauermörtels sein.
Damit kann ich den Innenmantel sehr gut ausmörteln.
Ausführliche Informationen zur Verarbeitung des Feuerbetons findest du im Menüpunkt Feuerbeton verarbeiten hier auf der Seite.
Alternativen zum Ausmörteln mit der Hand
Ausgießen des Innenmantels
Das Ausgießen des Gehäuses mit entsprechend dünn angemischtem Feuerbeton funktioniert ebenfalls.
Hier muss aber darauf geachtet werden daß sich keine Luftblasen bilden. (verdichten des Betons)
Der Innere Kern beim Ausgießen kann ein Rohrsegment sein, welches nach dem Trocknen entfernt wird.
Hier muss ich darauf achten, das der Beton nicht direkt mit dem Rohr verklebt indem ich dieses z.B. mit Folie "abisoliere".
Zusätzlich schneide ich das Rohr an einer Seite der Länge nach ein um es zusammendrücken zu können.
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Gießen eines Rohres
Das Gießen eines Rohres welches als Innenmantel eingebaut wird ist eine weitere Möglichkeit.
Hier habe ich aber keine Verbindung des Innenmantels mit der Keramikfasermatte. Das hat zum einen den Vorteil, das die Isolierung beim Erneuern nicht am Betonmantel hängenbleibt.
Aber es fehlt dem Innenmantel der Esse etwas an Stabilität welche durch eine Verklebung der K-matte mit dem Feuerbeton entsteht.
Das verarbeiten eines Drahtgeflechtes ( "Hasendraht") als Armierung habe ich ebenfalls schon mal getestet.
Die Stabilität des Betonmantels wird wohl etwas besser. Die Verarbeitung ist aber etwas mühsamer.
Als ich diese Esse dann nach längerer Zeit neu ausmörteln musste hatte sich der Draht teilweise aufgelöst.
Die fertig ausgemörtelte Gasesse
Für mich hat sich das manuelle Auskleiden des Innenraums per Hand als am einfachsten herauskristallisiert. Damit erhalte ich eine dauerhafte und stabile Innenauskleidung der Gasesse.
Die konische Aufweitung der Brennermündung, den "Flare" forme ich direkt beim ausmörteln mit ein.
Rechts im Bild gut zu erkennen, der fertige Innenmantel mit Flare und der Öffnung für den Temperaturfühler.
Dieser steckt zum Testen im Fühlerrohr und ragt etwas in den Innenraum.
Feuerbeton trocknen
sehr wichtig !
Nach dem Verarbeiten muss der Feuerbeton sorgfältig trocknen. Er sollte ca. 2-3 Tage Zeit zum Abbinden und Vortrocknen bekommen. Danach kann er in einer Trockenkammer oder einem Brennofen trocken gebrannt werden. Das Hochfahren der Temperatur muss langsam erfolgen. Wenn sich Dampf bildet muss der Aufheizprozess unterbrochen werden um eine "Dampfexplosiosn" und ein Bersten des Betons zu vermeiden.
Steht keine Trockenkammer oder Brennofen zur Verfügung muss der Beton mehrere Tage bis hin zu 1-2 Wochen langsam in einer möglichst warmen und trocknen Umgebung getrocknet werden.
Dann kann das erste Anheizen erfolgen, Dieses muss unbedingt langsam und mit geringer Temperaturleistung erfolgen. Sobald Dampf austritt muss dieser Prozess gestoppt werden. Tritt kein Dampf mehr aus kann er fortgesetzt werden. Das muss solange durchgeführt werden bis keine Dampfbildung mehr erkennbar ist.
Jetzt kann der Ofen langsam und gleichmäßig auf Temperatur gebracht werden.